Aktionsform
Infobox
Lernziel | Kopf, Herz |
Konkretisierung | sprachlich, bildhaft |
Aktivierung | erarbeitend |
Sozialform | Plenum |
Lernphase | Einsteigen |
Material/Medien | verschiedenes Material |
Verwandte |
Elevator Statement, Kennenlernen (dynamisch), Kennenlern-Matrix, Partnerinterview, Scrabble, Steckbrief |
Teilnehmerzahl | bis 15, 25, 100 |
Zeit | 30-60 Min. |
Die Aktionsform Vorstellungsrunden umfasst verschiedene Varianten, wie Sie und Ihre TN sich untereinander bekannt machen können.
Die Standardvariante
Kreuzwortnamen
Visitenkarten
Nachbarn begrüßen
Eine Variante für eine größere Gruppe, z.B. bei einer Vortragsveranstaltung, in der sich nicht alle im Plenum bekannt machen können. Bitten Sie die TN, sich jeweils dem linken und rechten Nachbarn mit Namen und Interesse an der Veranstaltung kurz vorzustellen. Sie werden erstaunt sein, wie sich die Atmosphäre in einem zunächst anonymen Plenum verändern kann!
Ein Netz knüpfen
Falls Sie mit Ihrer Gruppe im Stuhlkreis sitzen: Erläutern Sie die Methode mit wenigen Sätzen und beginnen Sie dann selbst mit der Vorstellung. Dazu nehmen Sie ein Knäuel fester Wolle o. Ä. in die Hand. Wenn Ihre Vorstellung beendet ist, behalten Sie das Ende der Wolle in der Hand, den Knäuel werfen Sie einem TN zu. Der stellt sich nun vor, behält den Faden in der Hand und wirft den Knäuel dem Nächsten zu. Dies setzt sich fort, bis alle an der Reihe waren. So entsteht ein Netz mit „Berührungspunkten“, die symbolhaft vorwegnehmen, was vielleicht – hoffentlich – im Seminar geschehen wird: Es entstehen Berührungspunkte zwischen den TN. Der letzte TN wiederholt nun, was er von seinem Vorgänger noch behalten hat, und wirft ihm dann den Knäuel wieder zurück und so fort. So wird das Netz aufgerollt, bis Sie den Knäuel wieder in den Händen halten.
Das Netz kann allerdings auch als Symbol der Verbundenheit (Symbolisieren) während des Seminars ausgebreitet bleiben und erst gegen Ende aufgelöst werden (z.B. mit Fragen „Was nehme ich mit aus dem Seminar?“, „Was möchte ich zum Abschied sagen?“ usw.). Die Vorstellungsrunde wird so Teil eines übergreifenden Rituals (Ritual).
Vorstellung mit Kalenderblatt
In Gruppen, die längere Zeit zusammenarbeiten, ist es die Mühe wert, gleich zu Beginn die Namen „richtig“ zu lernen. Dafür eignen sich die folgenden beiden Varianten:
Name und Bewegung
Name und Symbol/Geschichte
Die Einstiegssituation ist eine ganz besondere (Einsteigen)! Hier entscheidet sich vieles für den weiteren Verlauf. Deswegen sollten Sie bei der Wahl der Kennenlernmethode sehr sorgsam vorgehen. Bedenken Sie v.a.: Der Anfang muss zum weiteren Verlauf passen, er ist ein Versprechen für das, was nachfolgt. Deswegen kommt ein spielerischer Anfang nur infrage, wenn auch im weiteren Verlauf immer wieder mit spielerischen Elementen gearbeitet wird. Viele der dargestellten Varianten lassen sich sehr gut mit Namensschildern ergänzen: (a) vorbereitete Ansteckschildchen, (b) Moderationskarten, auf die der Name mit einem Moderationsstift geschrieben wird; mit Tesakrepp ans Revers heften (im Stuhlkreis), (c) DIN-A4-Karton – vielleicht bunt, längs gefaltet – vor sich auf den Tisch (falls vorhanden) stellen.
Oft ist es auch sinnvoll, sich bereits am Anfang auf eine Namensregelung zu einigen: (a) Sie oder Du, (b) Sie und Vornamen usw. Respektieren Sie dabei die Meinung von Minderheiten, insbesondere den Wunsch nach Selbstschutz durch Distanz. Vielen TN widerstrebt es, sich zu früh zu “duzen“, ohne einander richtig zu kennen.
Literaturhinweise: Geißler 2005a, 2010a; Rabenstein/Reichel/Thanhoffer 2009
Autor: Ulrich Müller